
OP Grundlagen
1. Vorbereitung auf die Operation
a) Präoperative Vorbereitung
- Anamnese und Diagnostik: Sorgfältige Patientenerhebung, inklusive gesundheitlicher Vorgeschichte, aktueller Medikation, Allergien und Nüchternstatus.
- Voruntersuchungen: Blutbild, Gerinnungsstatus und ggf. bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT) zur Abklärung des Operationsgebietes.
- Aufklärungsgespräch: Der Patient wird umfassend über den Eingriff, Risiken, mögliche Komplikationen und Alternativen informiert und muss eine Einwilligung geben.
b) Hygienemaßnahmen
- Händedesinfektion und Schutzkleidung: Alle am Eingriff beteiligten Personen müssen gründlich desinfiziert und steril bekleidet sein (OP-Kittel, Haube, Mundschutz, sterile Handschuhe).
- Desinfektion des OP-Gebiets: Die Haut wird desinfiziert, das OP-Gebiet wird großflächig mit sterilen Tüchern abgedeckt.
2. OP-Phasen
Eine Operation läuft in der Regel in folgenden Phasen ab:
a) Anästhesie
- Narkoseeinleitung: Der Patient wird entweder in Vollnarkose versetzt oder lokal anästhesiert, je nach Art des Eingriffs. Die Anästhesie wird durch die Anästhesiefachkraft überwacht.
- Monitoring: Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und andere Vitalparameter werden kontinuierlich überwacht.
b) Chirurgische Eröffnung
- Zugang schaffen: Die Haut und das darunterliegende Gewebe werden präzise eröffnet, um das Operationsgebiet freizulegen.
- Blutstillung: Blutende Gefäße werden durch Koagulation oder Ligaturen gestillt, um eine klare Sicht auf das Operationsgebiet zu gewährleisten.
c) Hauptoperation
- Präziser Eingriff: Chirurgen führen die notwendigen Schritte zur Behandlung des Problems durch, z.B. Entfernen eines Tumors, Einsetzen von Prothesen, oder Nähen von Gewebe.
- Hilfe durch Assistenzen: Instrumentierpfleger und chirurgische Assistenten stellen sicher, dass alle benötigten Instrumente und Hilfsmittel schnell und steril zur Verfügung stehen.
d) Verschluss und Wundversorgung
- Nahttechnik: Nach Abschluss des Eingriffs wird das Gewebe Schicht für Schicht geschlossen, wobei auf eine sorgfältige Nahttechnik geachtet wird, um Infektionen und Narbenbildung zu minimieren.
- Verband: Das Operationsgebiet wird mit sterilen Verbänden und ggf. Drainagen versorgt, um eine Wundheilung ohne Komplikationen zu fördern.
3. Postoperative Versorgung und Überwachung
a) Überwachung im Aufwachraum
- Nach der Operation wird der Patient in den Aufwachraum gebracht und überwacht, bis er stabil ist und die Vitalparameter im Normbereich liegen.
- Schmerzmanagement: Postoperative Schmerzen werden durch Schmerzmittel und gezielte Pflege gelindert.
b) Wundversorgung und Heilungsüberwachung
- Verbandswechsel: Regelmäßiger, steriler Verbandswechsel zur Vermeidung von Infektionen.
- Überwachung der Heilung: Anzeichen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen werden auf mögliche Komplikationen wie Infektionen oder Nachblutungen untersucht.
c) Mobilisierung und Rehabilitation
- Frühe Mobilisierung fördert die Heilung und beugt Thrombosen vor. Je nach Eingriff können Physiotherapie oder Atemübungen Teil der postoperativen Versorgung sein.
4. Hygienestandards und Sicherheitsvorkehrungen
Die Hygiene ist in jeder Phase einer Operation essenziell, um das Risiko von Infektionen zu minimieren:
- Aseptische Arbeitsweise: Jede Handlung, die potenziell zur Keimverschleppung führen könnte, muss unterlassen oder aseptisch ausgeführt werden.
- Sterilisation von Instrumenten: Alle Instrumente müssen nach dem Eingriff gereinigt und sterilisiert werden.
- Richtlinien für Sterilität: Bereiche und Personen in der OP-Umgebung sind klar voneinander abgegrenzt, um sterilen und unsterilen Kontakt zu vermeiden.
5. Notfallmanagement während einer Operation
Es können unvorhergesehene Situationen auftreten, die schnelles Handeln erfordern:
- Blutungen: Schnelles Management starker Blutungen durch Absaugen, Koagulation oder Gefäßklemmen.
- Anaphylaktische Reaktionen: Im Falle von Allergien muss das Team sofortige Maßnahmen ergreifen, z.B. durch Adrenalin oder Antihistaminika.
- Kreislaufversagen: Bei plötzlichem Kreislaufzusammenbruch sind Wiederbelebungsmaßnahmen und eine sofortige Stabilisierung essenziell.